Der Urdonautalsteig in fünf Etappen

Etappe 2: Von Wellheim nach Rennertshofen

Vor dem Aufbruch in Richtung Rennertshofen bietet sich ein Abstecher zur der über dem Markt Wellheim thronenden Felsenburg aus dem 12. Jahrhundert an. Ebenso sehenswert ist der Friedhof der Katholischen Pfarrkirche St. Andreas, auf dessen Gräbern ausschließlich Holzkreuze zu finden sind.

Der Urdonautalsteig führt auf Höhe des Tourismusbüros mit dem Urdonautalmuseum durch einen Torbogen direkt am Friedhof vorbei und entlang mehrerer Kreuzwegstationen hinauf zur Kreuzelbergkapelle. Von dort geht es weiter durch schattige Buchenwälder, bis man nach wenigen Minuten einen phantatstischen Aussichtspunkt erreicht. Keine andere Stelle am Urdonautalsteig bietet einen derartig schönen Ausblick auf das breite Urdonautal, den Galgenberg als früheren Umlaufberg und die Felsformationen mit dem Dohlenfelsen im Norden. Blickt man nach Westen, kann man mit etwas Glück und guten Augen etliche im Tal grasende Auerochsen bewundern, die dort seit Mai 2014 im Rahmen eines Beweidungsprojektes ein neues Zuhause gefunden haben.

Nach einer weiteren Viertelstunde führt der Weg aus dem Wald heraus und am Waldrand weiter bis kurz vor Gammersfeld. Auf Höhe des Wegkreuzes erreicht man auf 525 m NN die höchste Erhebung am Urdonautalsteig. Entsprechend geht es im weiteren Verlauf erst einmal angenehm bergab. Etwa nach einer dreiviertel Stunde erreicht man einen wichtigen Knotenpunkt bei Ellenbrunn. Hier teilt sich der Urdonautalsteig in eine Ost- und eine Westroute auf. Wir empfehlen, dem Weg in Richtung Süden über die Westroute nach Rennertshofen zu folgen. Wegweiser für alle Gehrichtungen stellen aber frei, für welche Route Sie sich entscheiden. Nach zehn Minuten lädt eine Sitzgruppe unter schattigen Bäumen erneut zu einer kleinen Rast mit einer weiteren, herrlichen Aussicht auf das Urdonautal ein.

Wie so oft, kommt das Beste aber zum Schluss: Bei Mauern betreten Sie das Naturschutzgebiet "Weinberghöhlen bei Mauern" mit seinen wertvollen Kalkmagerrasen, die oberhalb des Weges an den sonnigen Hängen gedeihen. Informationstafeln geben Auskunft über die schützenswerte Flora und Fauna des Gebietes. Die Weinberghöhlen selbst bieten Fledermäusen eine Zuflucht und wer Glück hat, kann an warmen Sommerabenden Abendsegler bei ihrer Jagd an den Trockenhängen beobachten.

Doch die Weinberghöhlen sind auch in archäologischer Hinsicht von Bedeutung, da sie ein europaweit bekannter, altsteinzeitlicher Fundplatz sind. Hier fand man neben Knochenresten und Spuren von Mammut, Höhlenbär, Wollnashorn, Rentier und weiteren 20 verschiedenen Tieren die "Rote von Mauern", eine kleine Venusstatuette aus Kalkstein. Zu den Eingängen der Höhlen am Hang führt ein Pfad, die Höhlen selbst sind aber wegen Steinschlaggefahr, der Gefahr der Raubgräberei und zum Schutze der Fledermäuse verschlossen.

Einen guten Kilometer führt der Urdonautalsteig am Fuße dieser Trockenhänge entlang, bevor es auf Flurwegen zügig nach Rennertshofen mit seinem historischen Marktplatz hinein geht. Wer noch weiterwandern möchte, erreicht nach einer knappen weiteren Stunde Bertoldsheim, das ebenfalls Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten bietet.

WANDERSTRECKE: 10,3 km
GEHZEIT: ca. 2,5 Stunden
START: Wellheim,
Ortsmitte/ Schutterstraße
ZIEL: Rennertshofen, Marienkapelle, Ecke Bertoldsheimer/Monheimer Straße
STEIGUNGEN/GEFÄLLE: 176 m / 180 m
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